Wärmeschutz

 

„Wärme, die nicht gebraucht wird, muss nicht erzeugt werden.“

… ist der entscheidende Leitsatz der Gebäudeeffizienz

Aus dem Facility-Management ist bekannt, dass während des etwa 40-jährigen Lebenszyclus von Gebäuden die Herstellungs-und Rückbaukosten etwa 20% betragen. Dem stehen 80% Verbrauchskosten gegenüber. Davon betragen die Wärmekosten nach heutigen Preisen immerhin ein Viertel. In den vergangenen 40 Jahren stiegen die Energiekosten durchschnittlich fast um 8% pro Jahr.Es liegt also nahe, die Verbrauchskosten langfristig wirksam zu senken und dafür höhere Investitionskosten in Kauf zu nehmen.Wer ein Gebäude baut oder saniert, sollte den Verbrauch so niedrig halten wie möglich.

 

Wo wird der Verbrauch minimiert?

 

Hohlräume dämmen ist ein entscheidender Schlüssel für wirkungsvollen Wärmeschutz. In denAußenwänden, Kellerdecken und obersten Geschoßdecken älterer Gebäude finden sich viele Hohlschichten. Sie wurden ursprünglioch als Wärmeschutzmaßnahme eingebaut. Jedoch entweicht aus Undichtigkeiten viel Wärme. Werden diese Hohlräume gedämmt, wird sowohl die Konvektion, als auch die Wärmeübertragung durch Strahlung wirkungsvoll unterbunden.

 

 Grundsätzlich gibt es folgende Stellschrauben, den Verbrauch zu minimieren:
Flächenmanagement: Kleinstmögliche beheizte Nutzfläche
Dämmung: Kleinstmögliche Hüllfläche auf bestes Niveau
Dach oder oberste Geschoßdecke
Außenwände
Kellerdecke oder Keller
Dämmung von Wärmebrücken
Luftdichtigkeit: Minderung unkontrollierbarer Wärmeverluste durch Fugen
Wärmegewinne nutzen: Passive und solare Wärmegewinne
Kontrollierte Lüftung: Manuell durch Fensterlüftung oder maschinelle Lüftung mit Wärmerückgewinnung
Anlagentechnik: Wärmeerzeuger und Verteilrohre möglichst innerhalb der thermischen Hülle anordnen

Nicht immer muss wirkungsvoller Wärmeschutz durch optimale High-End-Lösungen hergestellt werden. Auch “Kleinvieh macht Mist”: Rollladenklästen, Heizkörpernischen, Bodentreppen, können leicht im Selbstbau gedämmt werden. 

Wärmeschutz

Hier finden Sie sieben hoch wirksame Dämmtipps vom Ipeg Institut

Hohlräume orten und dämmen!

Leider findet man in einigen Prospekten namhafter Dämmstoff-Hersteller immer wieder Dämmlösungen, bei denen die Dämmung außerhalb von Hohlräumen ausgeführt wird. Dämmungen, die auf Hohlräumen installiert werden, sind jedoch nahezu wirkungslos! Innerhalb der Hohlschichten kann Luft zirkulieren, die an Ritzen und Fugen ein- und austritt und dabei konvektiv Wärme abführt.

 Diesen Effekt kennt man von
Zweischaligen Außenwand-Konstruktionen, wie sie in Norddeutschland sehr häufig zu finden sind
Vorgehängten Fassaden
Kehlbalkendecken über bewohnten Dachräumen
Obersten Geschoßdecken über Wohnräumen
Hohlen Decken über Kellerräumen
Trennfugen zwischen Gebäuden

 

Bevor man eine Dämmung außerhalb solcher Hohlräume einbringt, müssen diese vollständig mit einem geeigneten Dämmstoff gefüllt werden.

Dabei genügt schon allein die Hohlraumdämmung, um die Anforderungen der EnEV zu erfüllen. Sollen die Verlustflächen darüber hinaus verbessert werden, kann auf die gefüllten Hohlräume auf der „kalten Seite“ jederzeit eine zusätzliche, jedoch dünnere Dämmschicht aufgebracht werden. Bei einem Hohlschichtmauerwerk mit einem Luftspalt von 7cm, der mit einem hochwertigen Kerndämmstoff gefüllt wurde, genügt schon ein 10 cm dickes zusätzliches Wärmedämm-Verbund-System (WDVS), um nahezu Passivhaus-Standard zu erreichen!

Einblasdämmung ist eine Schlüsseltechnologie der energetischen Altbausanierung!

In einer Potenzialstudie für seine industriellen Partner hat das IpeG-Institut geschätzt, dass für die Füllung der Hohlräume in Deutschland etwa 165 Millionen Kubikmeter Dämmstoff erforderlich sind, die hoch wirksam eingesetzt wären.

Vortrags von Arnold Drewer (IpeG-Institut)

Rationelle Energieverwendung im Wohnbereich durch konsequente Wärmedämmung

 

 Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen

Aus der Verhältnisrechnung “Sanierungskosten zur Einsparung” ergab sich die Priorität der Maßnahmen an der Hüllfläche:
Außenwand
Oberste Geschoßdecke
Kellerdecke
Wärmebrücken und Kleinbauteile
Rollladenkästen, Dachbodenklappe, Heizkörpernischen, Fensterlaibungen, Auskragende Balkonplatten/td>
Ein großer Teil der sonstigen Wärmebrücken wird durch die Bauteil-Dämmung eliminiert
Kellerdecke Anbau (Kriechkeller)
Flachdach
Fensterverglasung im vorhandenen Rahmen

 

 

Diese und viele weitere Informationen bietet Ihnen das